Annäherung

Skulptur und Fotografie von Berthold Grzywatz

Eine traditionell orientierte Fotografie mag von der Absicht geleitet sein, ein dreidimensionales Objekt, wie es in der Regel jede Skulptur darstellt, durch eine einzige Ansicht zugänglich zu machen. Die für den Betrachter verständliche Ansicht fordert die Konturenausrichtung, Kontrastreichtum und eine gleichmäßige Ausleuchtung. Dabei stellt sich die Frage, ob für das Verständnis der Skulptur ein bestimmter Blickwinkel gewählt werden muss oder ob sich das Werk erst über mehrseitige Aufnahmen erschließen lässt. Womöglich wird diese Herangehensweise durch die Absicht geprägt, das Konzept des Bildhauers erfahrbar zu machen.

Gleichwohl ist jede Fotografie eine Interpretation, denn der Künstler trifft Entscheidungen über Standpunkt, Beleuchtung oder Inszenierung des Werks.

Die Fotografien von Berthold Grzywatz, die sich dem skulpturalen Objekt zuwenden, sind unter dieser Perspektive durchaus sinnstiftend - mithin Instrument der Kommentierung. Unterdessen vermitteln sie einen kreativen Anstoß, der die Skulptur jenseits jeglicher Abbildungsfunktion in neuen Zusammenhängen erschafft.  Die Fotografie wird zum Mittel der Transformation, das Fotografieren zur Tätigkeit des Umformens. Der Übergang zur Zweidimensionalität beschreitet somit den Weg der Imagination mit überraschenden, vielleicht unerwarteten Begegnungen. Freilich kann und wird diese Arbeit nicht so weit vorangetrieben, dass das bildhauerische Werk zum austauschbaren Interpretationsgegenstand mutiert.

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