Die neue Ausstellung in der Galerie [ Der Lokschuppen ] bietet eine ausdrucksvolle Begegnung der Malerei von Kai Dummann und der in Stein ausgeführten Skulpturen von Berthold Grzywatz.
Der 1993 in Kassel geborenen Kai Dummann hat freie Kunst an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Er gehörte zur Fachklasse von Peter Chevalier, dessen Kunst durch surrealistische Inszenierungen geprägt ist, angetrieben durch das Interesse, das Unbekannte im Vorhandenen aufzuspüren.
Wie bei Chevalier spielt bei Dummann die Spontaneität des malerischen Prozesses, die Konzentration auf Farbe und Form, eine zentrale Rolle. Doch anders als sein Lehrer entfernt sich Dummann von jeglicher Form des Realismus oder der erzählerischen Impulse. Er findet sich in einer Ungegenständlichkeit wieder, die malerische Prinzipien gleichsam sinnlich erfahrbar machen. Daneben ist bei Dummann die Auseinandersetzung mit Fläche und Form unübersehbar. Durch vielfältige Schichtungen und stufenartige Organisation abstrakter Formen schafft er ein malerisches Ganzes, das in seiner eigenen Realität Bezug zu unserer Zeit nimmt.
Das konstruktive Gerüst dieser Malerei speist sich aus Linien, die von der Diagonalen dominiert werden. In ihren reichen Brechungen und Überlagerungen formt sie sich in der Fläche zu geometrischen Figuren wie Dreiecken und Parallelogrammen, die Dummann mit Kreissegmenten kombiniert. Die Abstraktion formuliert eine eigene Realität, um diesen Begriff noch einmal aufzunehmen, in der sich gleichfalls Empfindungen des Malers visuell andeuten.
Die Skulpturen von Berthold Grzywatz, vom Material her, Stein in der Kombination mit Stahl, verweigern sich in durchaus ähnlicher Weise wie bei Kai Dummann eindeutigen Form-Inhalt-Beziehungen; sie verwehren sich ebenso festen formalen Ordnungen wie inhaltlichen Stereotypen. Es werden vielmehr ästhetische Spielräume erkundet, indem die spezifischen Eigenheiten der eingesetzten Materialien sowie ihre Gegensätze ausgelotet werden.
Seine Arbeiten folgen Formprinzipien, die einerseits dem Auflösen der Fläche andererseits der Schwere der Masse Raum geben. Dieses Spannungsverhältnis wird durch differierende Oberflächenbehandlungen und konstruktive Gegensätze weiter vertieft. Wenn sich daraus Kompositionen mit prägnanten Wechselspielen von Materialien und Formen ergeben, so eröffnen sich Assoziationen auf ein Geschehen, das die menschliche Existenz fundiert.
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